Der Autor führt seine Leser in Form eines Zwiegespräches mit seinem Modell
in die Geheimnisse der Aktfotografie ein.
Gerne und mit einem gewissen Schauer erinnere
ich mich an den Tag und die Stunde zurück, an dem ich zum ersten Shooting zu Peter gefahren bin.
Meine Schwester hatte Aktfotos, die Peter aufgenommen hat, in einer Ausstellung gesehen.
Neugierig geworden, und mit einer gehörigen Portion Respekt bin ich dann zu ihm gefahren.
Ich habe bestimmt eine geschlagene Viertelstunde vor seiner Wohnung in meinem Auto gesessen.
Der Magen rebellierte.
Wer Ist das eigentlich, der solche Fotos macht?
Wozu braucht er sie?
Was geschieht mit meinen Bildern?
Ich habe dann all meinen Mut zusammen genommen, bin ausgestiegen und klingelte.
Es war doch nicht so einfach, wie ich mir glauben machte.
Das ist heute Erinnerung, eine schöne Erinnerung.
Es ist schön, Peter kennen gelernt zu haben!
Es ist schön, dass das Ergebnis der Arbeit, die Fotos, nicht in einer Schublade verstauben müssen.
Es ist nämlich lohnenswert, die Ästhetik eines nackten Körpers der Öffentlichkeit nicht vorzuenthalten.
Das kann ich selbst nicht beurteilen.
Aber ein Foto, auf dem ein Gesicht zu sehen ist, spiegelt die Gefühle und Einstellungen um ein Vielfaches mehr
wider, als Fotos, auf denen nur Körperteile abgebildet sind.
Es ist schon wichtig, dass ich mich nicht nur als Objekt sehe,
sondern ganz bei der Sache bin und mich völlig einbringe.
Ich glaube, das sieht man dann auch.